Am Montag ist die afroamerikanische NASA-Mathematikerin Katherine Johnson im Alter von 101 Jahren in Newport News im US-Bundestaat Virginia gestorben – unweit des Raumfahrt-Forschungsinsituts, wo sie Anfang der 50er Jahre als Rechnerin angeheuert hatte und schon wenige Jahre in die Forschungsabteilung aufgestiegen war. Sie war eine brillante Mathematikerin und eine Pionierin: 1960 lieferte sie als erste schwarze Frau bei der NASA einen Forschungsbericht ab. Sie berechnete die Flugbahn für den ersten benannten Weltraumflug der USA im Jahr 1961 und für die erste Erdumrundung im Jahr 1962. Auch für die Apollo-Mission zum Mond 1969 lieferte sie Berechnungen für die Astronauten – als Back-up für den Fall, dass der Bordcomputer versagt. Erst durch das Buch „Hidden Figures“ und den gleichnamigen Film erfuhr die breite Öffentlichkeit, wie es Katherine Johnson und ihren Kolleginnen gelungen war bei der NASA Karriere zu machen. Im Interview mit Deutschlandfunk Kultur spreche ich über die lange unerkannte Pionierin, die in einer von weißen Männern dominierten Ingenieurswelt doppelte Barrieren überwand – als Frau und als Schwarze. Ich selbst war erst Anfang 2017 durch den Film „Hidden Figures“ auf Katherine Johnson aufmerksam geworden. Ihren wissenschaftlichen Beitrag zur Raumfahrt und den Umständen ihres Aufstiegs aus einer afroamerikanischen Mittelstandsfamilie im ländlichen West Virginia – hier galten noch die Gesetze der RAssentrennung – zur NASA-Mathematikerin habe ich in einem Beitrag für die Berliner Zeitung aus Anlass ihres 100. Geburtstages nachgezeichnet.
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Computer-„Girls“
Programmieren war ein Frauenberuf – bevor die Nerds kamen: Es waren Rechnerinnen, die einen der ersten Computer in den USA zum Rechnen brachten, die Software für den Bordcomputer der Appolo-Mission zum Mond konzipierte eine junge Frau namens Margaret Hamilton. Auf der Geschichtsseite in der ZEIT erzähle ich die Geschichte dieser Frauen und die ihres Berufs. Hier weiterlesen…
Katherine Johnson aus dem Film „Hidden Figures“ zum 100. Geburtstag
Wie konnte eine junge Afroamerikanerin in Zeiten der Rassentrennung in den USA bei der NASA Karriere als Mathematikerin machen? Den 100. Geburtstag von Katherine Johnson am 26. August 2018 habe ich zum Anlass genommen, um der Geschichte einer der Protagonistinnen aus dem Film „Hidden Figures“ nachzugehen:
„Als Katherine Johnson im Sommer 1953 beim Langley Research Center der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde in Hampton im Bundesstaat Virginia, anfängt, ist sie eine von mehreren Hundert „computers“. „Computer“, das war die Berufsbezeichnung für die meist weiblichen Mathematikerinnen, die in drei Schichten an sechs Tagen in der Woche rund um die Uhr mit ihren mechanischen Rechenmaschinen für die Aerodynamik-Experimente der Ingenieure im Windkanal die Berechnungen lieferten. Weil während des Zweiten Weltkrieg viele Männer in den Krieg gezogen waren und es an Arbeitskräften mangelte, warb die Forschungseinrichtung für die Luftfahrt seit 1943 gezielt Frauen und insbesondere auch afroamerikanische Mathematikerinnen an… Hier weiterlesen in der Berliner Zeitung