Die Erfindung der Sprache

»Im Anfang war das Wort …« Vor fast 500 Jahren formulierte Martin Luther diese erste Zeile des Johannes-Evangeliums im Neuen Testament, als er die griechische Version ins Deutsche übersetzte. Gemeint war das göttliche Wort am Anfang allen Seins. Doch eröffnet diese Zeile auch eine fundamentale Frage: Was stand am Anfang der menschlichen Sprache? Das Wort? Oder etwas anderes? Im Labor reisen Forscher zurück zu den Anfängen der Verständigung…  Weiterlesen in Geo-Kompakt, Ausgabe 1/2022 oder im P.M.-Magazin, Ausgabe 4/2021

Magnetospirillum: Klein, aber anziehend

Erkennen kann man den Einzeller nicht mit bloßem Auge. Aber wenn sich Millionen Magnetospirillum-Bakterien zusammenballen, werden sie plötzlich sichtbar. Beobachten kann man das in einer Probe, die dem schlammigen Grund eines Tümpels entnommen wurde, dort kommen diese Mikroben besonders häufig vor. Hält man einen Stabmagneten an das Glas, zeigt sich nach maximal 30 Minuten an der Innenwand ein wenige Millimeter großer Punkt: Unzählige Bakterien sind in Richtung des Magneten geschwommen. Die Mikrobe hat einen inneren Kompass aus magentischen Kristallen. Dafür begeistern sich Mediziner und Materialforscher gleichermaßen. Weiterlesen im P.M.-Magazin, Ausgabe 3/2021

Krank heißt auch gesund

Unser Organismus – er ist ein einziger Kompromiss. Das wird uns oft erst bewusst, wenn wir Schmerzen haben oder krank sind: Die Evolution brachte den aufrechten Gang und bescherte uns Rückschmerzen, ein Schutz vor Typhus geht mit Stoffwechselerkrankungen einher und ein schlagkräftiges Immunsystem bezahlt mancher mit Autoimmunkrankheiten. Die Evolution formte ein Immunsystem, das vor Krankheiten schützt. Und oft gleichzeitig neue Leiden auslöst. Was ist da schiefgelaufen? Weiterlesen im P.M.-Magazin, Ausgabe 1/2021

Grundrente – auch für Susanne Holtkotte

Foto: Burak Cayci

Susanne Holtkotte, Reinigungsfachkraft und Gewerkschaftlerin aus Bochum, hat sich in die Rentendebatte eingemischt. Sie will denen eine Stimme geben, die viel arbieten, wenig Geld verdienen und später eine klägliche Rente bekommen. So wie sie selbst. Ein Porträt aus Anlass der Verabschiedung der Grundrente im Bundestag am 2. Juli 2020 in „der Freitag“ (Ausgabe 28/2020).

Coden ist weiblich

Die US-amerikanische Computerpionierin Grace Murray Hopper bedient mit Kollegen im Jahr 1960 einen Univac. FOTO: SMITHSONIAN INSTITUTION

Im Zentrallaboratorium der Siemens AG in München, 1965. Eine 22-jährige Mathematikstudentin aus Wien, die ein Auslandsjahr an der Universität München verbringt, steht das erste Mal einem Computer gegenüber. „Ich war enttäuscht über diesen großen, nüchternen grauen Kasten mit den blinkenden Lichtern“, erinnert sich Christiane Floyd an den Anblick einer Maschine, die sie bis dahin nur vom Hörensagen als „Elektronengehirn“ kannte.
Schon im Jahr darauf – inzwischen hat sie ihren Doktor in Mathematik – ergattert Floyd im Siemens-Computerlabor ihre erste Stelle als Systemprogrammiererin. Nicht in irgendeinem, sondern in einem anspruchsvollen Projekt…  Weiterlesen in der SZ vom 27. Juni 2020

Zum Tod der Mathematikerin Katherine Johnson

Am Montag ist die afroamerikanische NASA-Mathematikerin Katherine Johnson im Alter von 101 Jahren in Newport News im US-Bundestaat Virginia gestorben – unweit des Raumfahrt-Forschungsinsituts, wo sie Anfang der 50er Jahre als Rechnerin angeheuert hatte und schon wenige Jahre in die Forschungsabteilung aufgestiegen war. Sie war eine brillante Mathematikerin und eine Pionierin: 1960 lieferte sie als erste schwarze Frau bei der NASA einen Forschungsbericht ab. Sie berechnete die Flugbahn für den ersten benannten Weltraumflug der USA im Jahr 1961 und für die erste Erdumrundung im Jahr 1962. Auch für die Apollo-Mission zum Mond 1969 lieferte sie Berechnungen für die Astronauten – als Back-up für den Fall, dass der Bordcomputer versagt. Erst durch das Buch „Hidden Figures“ und den gleichnamigen Film erfuhr die breite Öffentlichkeit, wie es Katherine Johnson und ihren Kolleginnen gelungen war  bei der NASA Karriere zu machen. Im Interview mit Deutschlandfunk Kultur spreche ich über die lange unerkannte Pionierin, die in einer von weißen Männern dominierten Ingenieurswelt doppelte Barrieren überwand – als Frau und als Schwarze. Ich selbst war erst Anfang 2017 durch den Film „Hidden Figures“ auf Katherine Johnson aufmerksam geworden. Ihren wissenschaftlichen Beitrag zur Raumfahrt und den Umständen ihres Aufstiegs aus einer afroamerikanischen Mittelstandsfamilie im ländlichen West Virginia – hier galten noch die Gesetze der RAssentrennung – zur NASA-Mathematikerin  habe ich in einem Beitrag für die Berliner Zeitung aus Anlass ihres 100. Geburtstages nachgezeichnet.

„Unterschätzt Tauben nicht!“

By Aiwok – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11357409

Wenn man auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum unterwegs ist, sieht man hin und wieder eine Straßentaube picken. Einen ganzen Taubenschlag findet man auf dem Dach des Gebäudes, in dem die Abteilung Biopsychologie zu Hause ist. Dort werden Haustauben als Versuchstiere gezüchtet. Onur Güntürkün hat sie dorthin gebracht. Der Professor für Biopsychologie erforscht das Denken, Fühlen und Entscheiden anhand des Vergleichs zwischen Mensch und Tier – vor allem an Tauben. Was das Hochleistungshirn von Vögeln über den menschlichen Verstand verrät, erzählt er im Interview (P.M., 1/2020).

Die Grundrente ist ein Meilenstein

Vor gut zwei Wochen hat sich die Koalition auf die Bedingungen für die Zahlung einer Grundrente geeinigt. Sie ist ein Meilenstein in der Entwicklung unseres Sozialsystems. Denn sie markiert den längst überfälligen Bruch mit dem Äquivalenzprinzip – der Regel „Rente gibt’s nur gegen eingezahlte Beiträge“, die Rentnerinnen und Rentner, die weniger erfolgreich am Arbeitsmarkt waren, jahrzehntelang in die Sozialhilfe abgeschoben hat. Die Grundrezeptur stimmt also, aber das Ergebnis ist verbesserungswürdig. Warum die Grundrente ein richtiger Schritt in die richtige Richtung ist, aber Nachbesserungen dringend nötig sind … weiterlesen im Interview mit „Das Parlament“ vom 18. November 2019

Computer-„Girls“

Programmieren war ein Frauenberuf – bevor die Nerds kamen: Es waren Rechnerinnen, die einen der ersten Computer in den USA zum Rechnen brachten, die Software für den Bordcomputer der Appolo-Mission zum Mond  konzipierte eine junge Frau namens Margaret Hamilton. Auf der Geschichtsseite in der ZEIT erzähle ich die Geschichte dieser Frauen und die ihres Berufs. Hier weiterlesen…

 

„Rettet die Rente vor der AfD“

Längst hat auch  die AfD das Thema Rente für sich entdeckt und schlachtet es ähnlich populistisch aus wie das Thema Migration. Etwa ein Jahr nach ihrem Einzug in den Bundestag hat die Partei nun auch Konzepte zur Reform des Rentensystems vorgelegt. Eines stammt aus der von Björn Höcke angeführten thüringischen Landtagsfraktion, für das andere ist der Parteivorsitzende Jörg Meuthen verantwortlich. Die Papiere sind sachlich im Ton und schließen inhaltlich beide an die Idee der AfD einer ethnisch homogenen Nation an. Ansonsten liegen die Vorschläge der beiden AFD-Politiker meilenweit auseinander. Hier Höckes sozial-völkisch ausgerichter Entwurf, dort Meuthens radikal neoliberales Konzept. Mischt die AfD damit wirklich die Rentendebatte auf, wie die FAZ kürzlich meldete? Weiterlesen in der taz