Grundrente – auch für Susanne Holtkotte

Foto: Burak Cayci

Susanne Holtkotte, Reinigungsfachkraft und Gewerkschaftlerin aus Bochum, hat sich in die Rentendebatte eingemischt. Sie will denen eine Stimme geben, die viel arbieten, wenig Geld verdienen und später eine klägliche Rente bekommen. So wie sie selbst. Ein Porträt aus Anlass der Verabschiedung der Grundrente im Bundestag am 2. Juli 2020 in „der Freitag“ (Ausgabe 28/2020).

Lesungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen

2019

16. Oktober 2019, Calw, VHS

10. Oktober 2019, Berlin, Fachtagung, Dachverband Lesben und Alter

1. Oktober 2019, Minden, AG Frauen Minden, VHS

16. September 2019, Berlin, SoVD Berlin-Brandenburg

15. Mai 2019, Gifhorn, Gesundheitskonferenz Niedersachsen

4. April 2019, München, Münchener Rück Stiftung, Dialogforum „Arme reiche Welt“

21. März 2019, Oberschleißheim/München, Jugendfreizeitstätte Planet’O‘

8. März 2019, Berlin, RBB-Frauenvertretung und Redaktion „Zeitpunkte“

2018

30. November 2018, Berlin, 100 Jahre Frauenwahlrecht, ver.di Berlin-Brandenburg

26. Mai 2018, Berlin, Lange Buchnacht, Emmaus-Kirche

2017

25. November 2017, Bamberg, Bistumshaus St. Otto, Famileinbund der Katholiken

27. September 2017, Zeven, Landrat des Lankreises Rotenburg (Wümme)

20. Juni 2017, Cadenberge, Kreisverband der Landfrauenvereine Land Hadeln-Cuxhaven

18. Mai 2017, Berlin, Frauenzentrum Schokofabrik

25. April 2017, Erfurt, Kleine Synagoge, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen

24. April 2017, Meiningen, VHS, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen

8. März 2017, Demold, DGB, ver.di, VHS, Gleichstellungsbeauftragte

9. Februar 2017, Cuxhaven, Frauenrat und Gleichstellungsbeauftragte, Stadt- und Landkreis Cuxhaven

2016

24. November 2016, Heiligenstadt, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen

3. November 2016, 19 Uhr, Berlin, Raupe und Schmetterling – Frauen in der Lebensmitte e.V. Bildungs- und Beratungsstelle

2015

18. November 2015, Wilster, Verein Leselust

15. Oktober 2015, Saarbrücken, Schloss, Regionalverband Saarbrücken

19. Februar 2015, Bremen, Business and Professional Women Club e.V.

8. März 2015, Detmold, DGB, ver.di, VHS Detmold-Lemgo, Gleichstellungsstellen im Kreis Lippe

20. März 2015, Saarlouis, Buchhandlung Book & Seip, Gleichstellungsbeauftragte Kreisstadt Saarlouis

23. März 2015, Ludwigshafen, Heinrich Pesch Haus, Kath. Akademie Rhein-Neckar, Stadt und Kreis

24. September 2015, Westerstede, Verein Kulturgenuss

2014

2. November 2014, Frankfurt a. Main, Saalbau Gallus, Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF)

 

 

 

 

Die Grundrente ist ein Meilenstein

Vor gut zwei Wochen hat sich die Koalition auf die Bedingungen für die Zahlung einer Grundrente geeinigt. Sie ist ein Meilenstein in der Entwicklung unseres Sozialsystems. Denn sie markiert den längst überfälligen Bruch mit dem Äquivalenzprinzip – der Regel „Rente gibt’s nur gegen eingezahlte Beiträge“, die Rentnerinnen und Rentner, die weniger erfolgreich am Arbeitsmarkt waren, jahrzehntelang in die Sozialhilfe abgeschoben hat. Die Grundrezeptur stimmt also, aber das Ergebnis ist verbesserungswürdig. Warum die Grundrente ein richtiger Schritt in die richtige Richtung ist, aber Nachbesserungen dringend nötig sind … weiterlesen im Interview mit „Das Parlament“ vom 18. November 2019

„Rettet die Rente vor der AfD“

Längst hat auch  die AfD das Thema Rente für sich entdeckt und schlachtet es ähnlich populistisch aus wie das Thema Migration. Etwa ein Jahr nach ihrem Einzug in den Bundestag hat die Partei nun auch Konzepte zur Reform des Rentensystems vorgelegt. Eines stammt aus der von Björn Höcke angeführten thüringischen Landtagsfraktion, für das andere ist der Parteivorsitzende Jörg Meuthen verantwortlich. Die Papiere sind sachlich im Ton und schließen inhaltlich beide an die Idee der AfD einer ethnisch homogenen Nation an. Ansonsten liegen die Vorschläge der beiden AFD-Politiker meilenweit auseinander. Hier Höckes sozial-völkisch ausgerichter Entwurf, dort Meuthens radikal neoliberales Konzept. Mischt die AfD damit wirklich die Rentendebatte auf, wie die FAZ kürzlich meldete? Weiterlesen in der taz

SPD/CDU Rentenwahlkampf – ohne Ideen

Brigitte-Talk mit Martin Schulz am 12. Juni 2017 im Berliner Maxim-Gorki-Theater. Ausgerechnet das Thema Rente sparten die Redakteurinnen der Frauenzeitschrift aus.

Die SPD hat mit Kanzlerkandidat Martin Schulz das Thema Rente hoch gehängt im Wahlkampf, höher als alle anderen Parteien. Die zweite Regierungs- und Volkspartei CDU ist rentenpolitisch im Moment dagegen auf Tauchstation, kündigt aber immerhin für Anfang Juli  „Aussagen“ an. Damit ist der Wahlkampf weit enfernt davon, „ein Ort des politischen Ideenwettbewerbs“, zu sein, wie ihn der ZEIT-Journalist Mark Schieritz einfordert.

Die Kernforderung der SPD ist, das Rentenniveau auf dem heutigen Niveau zu stabilisieren, anstatt es bis 2030 auf 43 Prozent sinken zu lassen. Aber ist das eine ausreichende Antwort? Weiterlesen

Gerechte Rente statt Politik für Arme

„Zielgenaue Politik für die Armen“ fordert Georg Kremer, Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, am 5. Februar 2017 in einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung. Dass sich der katholische Sozialverband in die Rentendebatte einschaltet und Partei für die „Armen“ ergreift ist lobenswert. Kremer fordert eine „moderate Erhöhung der Grundsicherung“, einen Freibetrag und ein höheres Schonvermögen für Rentner, die Sozialhilfe beantragen.
Die Frage ist nur, ob sich die, die in Deutschland kleine Renten bekommen oder in Zukunft bekommen werden, ohne weiteres in diese Schublade „Bedürftige“ stecken und mit einer Sozialleistung abspeisen lassen. Weiterlesen

Starker Arbeitsmarkt = starke Rente?

„Der deutsche Arbeitsmarkt geht stark ins neue Jahr“, mit diesen Worten begrüßte Arbeitsministerin Andrea Nahles die Öffentlichkeit in der ersten Pressemitteilung des Jahres 2017. Ja, die Zahlen sind gut: Nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums stieg die Zahl der Erwerbstätigen im letzten Jahr auf knapp 44 Millionen. Das ist der Höchststand seit der Wiedervereinigung. Mit knapp 2,7 Millionen Personen im Jahresdurchschnitt war auch die Zahl der Arbeitslosen so niedrig wie seit 25 Jahren nicht mehr.

Alles gut also, auch für die Rentenerwartungen? Weiterlesen

Beamtenpensionen in Deutschland: international einzigartig gut – und ungerecht

Deutschland gehört zu den wenigen Industrieländern auf der Welt, in denen Beamte gar keine keine Beiträge in die Pensionskasse zahlen. Aber das ist noch nicht alles: Deutschland gehört auch zu den Ländern, in denen die Pensionsansprüche der Beamten fast doppelt so hoch sind wie die der gesetzlich Rentenversicherten. Diese Kombination – weit überdurchschnittlich gute Altersversorgung gegen null Beiträge –  ist einzigartig, wie der internationale Vergleich der OECD im Pension Outlook 2016 zeigt (S. 164/165, Table 6.7). Weiterlesen

Die verratenen Mütter

Die veratenen MütterSieben Millionen Frauen aus den geburtenstarken Jahrgängen gehen in den nächsten Jahren in Rente. Sie sind gut ausgebildet und berufstätig – trotzdem wird etwa ein  Drittel von ihnen werden nicht mehr als 600 Euro Rente bekommen. Kristina Vaillant beschreibt das Ausmaß dieses Skandals und nennt die Ursachen: eine Rentenpolitik, die die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt ausblendet und eine Rentenberechnung, die die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht verringert, sondern systematisch vergrößert. Dabei gibt es Alternativen, wie Beispiele aus anderen euroäischen Ländern zeigen – sozial gerechte Rentensysteme, die auch die Lebensleistung von Frauen würdigen.

„Die verratenen Mütter. Wie die Rentenpolitik Frauen in die Armut treibt“. Droemer Knaur,  160 S., Klappenbroschur 12,99 €/E-Book 10,99 €

Leseprobe

Interview zum Buch in der Berliner Zeitung, 3.10.2016
Vorgestellt im NDR-Kulturjournal, 26.09.2016

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1889 war die Rente progressiver

So lautet die Überschrift zu einem Interview, das Nane Retzlaff für das Debattenmagazin Berliner Republik mit mir geführt hat. Dass die Rentenversicherung im Jahr ihrer Gründung progressiver war, ist natürlich eine Zuspitzung. Was aber stimmt: Die Art der Rentenberechnung folgte nicht strikt dem Prinzip „Rente nur gegen Beiträge“ so wie heute. Angesichts ungleicher Chancen auf dem Arbeitsmarkt wäre es gerechter für alle, wenn wir wieder zu einer solidarischen Art und Weise der Rentenberechnung zurückkehren würden. Hier das gesamte Interview zum Nachlesen.